Bist du eine gefragte Journalistin? Oder ein vielbeschäftigter Architekt, eine gestresste Kindergärtnerin oder überlastete Hausmanagerin?
Du bist jung, dynamisch, engagiert und legst dich immer richtig ins Zeug. Es geht dir oft nicht gut, aber du kommst gar nicht drauf, dass ernstlich etwas nicht stimmen könnte. Erst als der Schwindel zu lästig wird und sich auch noch Kopfschmerzen dazugesellen, gehst du zum Arzt.
Herzklopfen, Hitzegefühle, Schwitzen? Ist ja kein Wunder bei meinem Stress, oder?
Okay, mit dem doch noch mäßig erhöhten Blutdruck kannst du ganz gut leben, die vom Arzt verschriebenen Betablocker lässt du manchmal weg, wird schon nicht so schlimm sein. Acht bis zehn Prozent der Hypertoniker – das sind Menschen mit Bluthochdruck – machen solche „Drug-Holidays“. Du machst das auch, obwohl du eigentlich weißt: Auch ein mäßig erhöhter Blutdruck kann deinen Organismus schädigen.
„Tabletten sind keine Lösung“, hast du dir gedacht und dich auf die Suche gemacht. Mit einem gesunden Lebensstil lässt sich der Blutdruck ebenfalls senken, sagen die Psychokardiologen. Aber was soll denn verkehrt sein an deinem Leben, wieso soll deine Arbeit krank machen? Und was überhaupt hat das alles mit deinem Herzen zu tun, um das du dir zum ersten Mal Sorgen machst?
Willkommen bei Hunvision! Wir mögen Menschen, die sich solche Fragen stellen!
Viele von uns haben oder hatten auch mit einer schweren Krankheit zu tun. Unsere Geschichten fangen an wie deine: verdrängen, hinschauen, weggucken, suchen …
Die chinesische Medizin betrachtet den Menschen als ganzes System.
Wie du ja weißt, haben wir auf diesem Weg die chinesische Medizin mit ihrer 5 Elemente Ernährung gefunden. Mit den Gedanken und Analysen der östlichen Sicht lassen sich Herzkrankheiten recht schlüssig beschreiben und erklären. Vielleicht können sie dir ja helfen, dich und dein Herz besser zu verstehen?
Der Schlüssel zum Verständnis eines erhöhten Blutdrucks ist in der chinesischen Medizin die Leber. Nein, keine Sorge, das heißt nicht, dass deine Leber krank ist! Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) spricht ohnehin nicht von Krankheiten, sondern von Disharmonien, also Zuständen von Ungleichgewicht.
Aber was hat die Leber mit dem Herzen zu tun?
Ganz einfach: sie hasst Druck. Und davon haben die meisten Menschen in ihrem Alltag mehr als genug. Nicht nur im Beruf, auch in unserer Freizeit sind wir auf Beschleunigungskurs. Unsere Erfolgsformel von immer mehr, immer weiter, immer schneller setzt unsere Leber unter Druck.
Dein verspannter Nacken, das Flimmern vor den Augen, die kleinen Schweißausbrüche zwischendurch – so reagiert deine Leber, wenn ihr dein Tempo zu schnell ist und die Belastung zu hoch.
Dann bräuchte sie mal eine kleine Pause, die du ihr leider zu selten gönnst. Pausen sind sozusagen das Kühlsystem für deinen Motor; dein Auto weiß, wovon ich spreche! Und so wie ein Motor ohne Kühlung heiß läuft, so erhitzt sich deine Leber bei Dauerstress. Die alten Chinesen sprechen dann von Leber-Hitze oder Leber-Feuer, das deinen Blutdruck in die Höhe treiben kann.
Dieser Zustand ist zunächst einmal harmlos, sogar notwendig, wenn wir gut und erfolgreich arbeiten wollen. Deine Leber strengt sich gerne für dich an, und wenn die Anstrengung vorbei ist, geht sie wieder in ihren Ruhezustand, um sich für die nächste Anforderung zu erholen.
Was aber, wenn du die Erholung für deine Leber streichst? Dann gibt sie ihre Hitze weiter an die nächste Abteilung: dein Herz.
Upps! Ist dir gerade wieder heiß geworden, als du das gelesen hast? Bisher war ja das Herz nur ein Organ, das zu funktionieren hat, oder? Na ja, und natürlich ist es auch zuständig für die Liebe, aber das ist ja ein ganz anderes Thema. Nein, eben nicht, die alten Chinesen würden das nicht so trennen wie wir das tun.
Und seit du das hast mit dem Blutdruck, merkst du ja selbst, dass da auch sonst vieles nicht stimmt mit dir: du schläfst schlecht, kannst dich oft nicht konzentrieren, bist unruhig. Manchmal hast du sogar richtig Angst, Panikattacken, die wie aus dem Nichts hervorschießen. Und ja, stimmt, die Liebe hat auch schwierige Zeiten, weil du dich so abgetrennt fühlst von dir selbst und anderen, irgendwie fremd.
Im Shen drückt sich die Liebe aus: zu dir selbst, deinen Mitmenschen, zum Leben
Nach der Vorstellung der alten Chinesen ist das Herz zuständig für das Blut. Dabei ist Blut aber nicht nur gemeint als ein roter Saft, der durch deine Adern fließt und deinen Körper mit Nährstoffen versorgt. Blut ist gleichzeitig auch eine nicht-materielle Substanz, Träger für den Geist Shen. Shen ist das, was deine einzigartige Persönlichkeit ausmacht. Shen ist die Wachheit, mit der wir spontan und angemessen auf alles reagieren, was uns der Tag so vor die Füße treibt.
Hitze im Blut macht den Shen unruhig, die alten Chinesen sagen: „Hitze zerstreut den Shen.“ Du kannst dich nicht mehr so richtig konzentrieren, bis nachts knallwach und tagsüber müde, triffst dauernd falsche Entscheidungen und deine Gedanken und Gefühle springen wild umher wie die Affen im Baum? Dann hat dein Shen seine Behausung in deinem Blut verloren, in dem er nach der Vorstellung der chinesischen Medizin verankert ist.
Im chinesischen Denken gibt es keine Trennung von Körper und Seele.
So, und jetzt kommen wir von Hunvision mit ins Spiel: Denn wenn Körper und Seele nicht getrennt sind, dann können wir uns auch über den Körper ins Gleichgewicht bringen, zum Beispiel über die Ernährung.
Wie wir ja immer wieder betonen, können unsere Empfehlungen weder einen Arzt noch eine individuelle Ernährungsberatung ersetzen. Denn auch bei gleicher Krankheit haben Menschen ein individuelles 5-Elemente-Profil. Trotzdem gibt es einige durchschnittliche Erfahrungswerte bei Hypertonie, die wir dir gerne verraten.
Und das kannst du tun:
1. Hotspots vermeiden
Um deinen Blutdruck zu senken, musst du dem Shen erst einmal wieder ein ordentliches Zuhause geben. Also die Hitze aus deinem Blut vertreiben, indem du thermisch heiße Nahrungs- und Genussmittel meidest.
Fleisch, Wurst, Alkohol, Kaffee, scharf-heiße Gewürze wie Chili, Pfeffer, Knoblauch und Tabasco erhitzen dein Blut und zerstreuen den Shen. Fleisch kannst du gut durch Fisch ersetzen, und es gibt auch leckere pflanzliche Eiweißquellen wie Seitan, Tofu, Tempeh, Lupino und Hülsenfrüchte, die im Gegensatz zu tierischem Eiweiß keine Hitze hervorrufen.
Eine überwiegend vegane Ausrichtung deiner Ernährung wird sich in der Regel positiv auf deinen Bluthochdruck auswirken. Jedoch solltest du mindestens einmal in der Woche ein Ei und eine Portion fetten Fisch wie Lachs, Makrele, und Sardinen essen.
2. Das Kühlsystem aktivieren
Achte darauf, mindestens ein Mal am Tag eine ordentliche Portion Gemüse zu essen! Alle Gemüse, besonders Chinakohl, Stangensellerie, Brokkoli und rote Bete bauen Blut und Säfte auf. Mittlerweile sind auch Restaurants auf Extrawünsche eingestellt und man kann überall frisch gekochtes Gemüse bestellen. Eine erfrischende Wirkung haben auch Früchte, selbst gekocht mit Reismalz und Kuzu oder im Glas aus dem Bioladen.
Immer wieder wird Rohkost bei Bluthochdruck empfohlen. In der Krisenphase von hohem Blutdruck ist dies ein angemessenes Verfahren, um Herz-Hitze auszuleiten.
Meiner Erfahrung nach funktioniert es aber nicht bei allen und oft nur über einen begrenzten Zeitraum.
Ein Top-Manager, der sich nach einem Herzinfarkt unter der Anleitung des amerikanischen Arztes Dean Ornish mit Rohkost behandeln ließ und seine Herzprobleme damit gut in den Griff bekam, kam nach einem weiteren Jahr zu mir mit Durchfällen und starken Angstgefühlen. Er war sozusagen dabei, das Kind mit dem Bade auszuschütten: Zwar hatte er die Herzhitze abgesenkt, aber durch die dauerhafte Weiterführung dieser Diät hatte er das Yang von Milz und Nieren geschwächt.
3. Basisstation überprüfen
Den Zusammenhang von Hypertonie und Blut habe ich dir ja bereits erklärt. Die Wurzel für die Entstehung des Blutes ist in der chinesischen Medizin unser Verdauungssystem „Milz“. Hier ist die Basisstation für die Blutbildung. Mit anderen Worten: Unser Blut wird aus unserer Nahrung hergestellt.
Gute Nahrung=starke Milz=gesundes Blut – so lautet die Zauberformel für ein gesundes Herz und einen klaren Geist Shen.
Vom Zustand deiner Milz hängt es ab, wie viel Erfrischung dein System verträgt. Ist sie zu kalt, also in einem Zustand von Yang-Mangel, solltest wenig oder keine Rohkost essen. Das Gleiche gilt auch für deine Nieren, die sich gerade bei Bluthochdruck in einem Mangelzustand befinden können. Milz und Nieren stärken wir über gekochte Getreide, Wurzelgemüse, Eintöpfe und Suppen, gerne auch in Verbindung mit den oben genannten blutbildenden Nahrungsmitteln.
Guck doch mal in unseren praktischen 5-Elemente-Grundkurs, wenn du Näheres wissen willst!
4. Auftanken
Vor ein paar Jahren hörte ich einen Vortrag über erfolgreiches Selbstmanagement, in dem die vortragende Ärztin eine schwedische Studie zitierte, nach der sich die wichtigsten Stressoren von Führungskräften aus Hunger (!), Sorgen und Übermüdung zusammensetzten.
Mal ganz ehrlich: Wie oft ignorierst du deine Bedürfnisse nach Nahrung, Trost und Schlaf?
Wie wäre es, mal irgendwo anzufangen, zum Beispiel mit einem guten Mittagessen? Geht dir nicht eigentlich mehr Zeit verloren, wenn du unkonzentriert vor deinem Rechner sitzt als bei einer Pause mit einem guten Essen? Und noch ehrlicher: Wie oft schlägst du dir am späten Abend noch den Bauch voll, weil dich plötzlich ein Riesenhunger überfällt? Und wie schläft es sich nach einem solchen Überfall?
Hast du auch Angst davor, nicht mehr richtig dazuzugehören, wenn du nicht mehr alles das isst, was die anderen so essen?
„Du bist so langweilig geworden!“ Diesen Satz bekam ich nach der Umstellung meiner Ernährung oft zu hören. Was sagen, wenn alle freudig Pizza bestellen, Gyros, Pommes und Curry Wurst und hinterher ein Eis? Am Ende gar noch als Spielverderber dastehen, der die gute Laune verdirbt? Wie passt du dann noch in das Bild, das du täglich von dir postest: spontan, gut drauf, fit und aktiv, zu jedem Spaß bereit?
Baby, ist`s a long way home, würde mein Lieblingssänger Bruce Springsteen dazu singen. Unser Zuhause ist eben gerade nicht dort, wo unsere Feuer-betonte Gesellschaft es gerne hätte. Unser Leben im Kampf um die Superlative setzt Leber und Herz zunehmend unter Druck.
Erfolgreiche Manager wie Bodo Schäfer oder Christian Frommert warnen vor einem solchen Leben auf der Überholspur, das für sie im Burn out endete.
Eine zu starke Orientierung im Außen macht uns unfrei und führt dazu, dass unser Leber-Qi sich nicht frei entfalten kann.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur sagen, dass mir durch meinen neuen Ernährungsstil erst klargeworden ist, wie außenorientiert ich eigentlich war. Zum ersten Mal in meinem Leben war mir etwas wichtiger, als im Job für die besten Leistungen und im Freundeskreis für die beste Unterhaltung zu sorgen. Zum ersten Mal ging es wirklich um mich.
Vor einiger Zeit kam ein junger Manager zu mir ins Coaching, mit dem ich vor 2 Jahren in der Ernährungsberatung ausgehandelt hatte, sich auf seinen Geschäftsreisen Zeit für ein Mittagessen in einem guten Restaurant zu nehmen. Sein ehemals hoher Blutdruck hatte sich normalisiert, er wirkte ausgeglichen und entspannt. Als ich ihn vorsichtig fragte, ob sich die zeitliche Einbuße nachteilig auf seine Karriere ausgewirkt habe, lächelte er souverän und sagte: „In meinem Unternehmen werden wir nicht nach Stunden, sondern nach Leistung bezahlt.“
Also, die Kosten für seine köstlichen Mittagessen hat er längst raus!
Wie schaffst DU den Spagat zwischen arbeiten und auftanken? Nimmst du dir genug Zeit für ein gutes Essen mit ausreichend Pause?
Schreib mir gerne deine Erfahrungen.
Deine Sooni Kind