Suvan Schlund berichtet über seinen Weg zur gesunden Ernährung
Keine Zeit zum Kochen?!
Gehörst du auch zu den Menschen, die sich zwar irgendwie gesund ernähren möchten, aber die einfach keine Zeit dafür haben?
Der Job, die Kinder, der Partner und die vielen anderen Verpflichtungen…?
Suvan Schlund, Mitglied von Hunvision, hat vor Jahren seinen individuellen Weg zur einfachen 5-Elemente-Küche im Alltag gefunden. Von dem erzählt er uns hier im Interview mit Stefanie Eikel, die ebenfalls zu Hunvision gehört.
Lieber Suvan, auf deiner Internetseite habe ich einen wunderschönen Satz gefunden:
„Mir liegt besonders am Herzen, die 5-Elemente-Küche in den Alltag integrierbar und Kochen und Essen als Genuss und Heilung erfahrbar zu machen.“ Ich weiß, du hast als Klinikclown einen recht stressigen Alltag, bist viel und lange unterwegs… aber dennoch findest du ausreichend Zeit zum Kochen. Was ist dein Geheimrezept?
Suvan: Naja, zunächst mal hab` ich mich irgendwann wirklich dafür entschieden, mich so zu ernähren, dass es mir guttut. Ich hatte einen tiefen Grund für mich gefunden: Mein Wohlbefinden und die Erfahrung, wie die 5-Elemente-Ernährung mich nährt und mir für meine Arbeit und mein intensives Leben Energie gibt. Sich an diesen persönlichen „heiligen“ Grund zu erinnern, hilft in Zeiten, wo es vielleicht schwierig wird, den Focus auf das Kochen zu setzen. Und diese Zeiten gibt es auch bei mir. Es klappt nicht immer, aber doch häufig.
„Ich habe mich dazu entschieden, mich so zu ernähren, dass es mir guttut.“
Ich organisiere mich, indem ich möglichst immer Gemüse zum Kochen im Kühlschrank habe, und auch Getreide und Eiweiß – meist pflanzlich – im Haus habe. Dann koche ich immer mehr, als für eine Mahlzeit nötig, sodass ich immer auch schon etwas Gekochtes im Kühlschrank habe und das mit Frischem neu kombiniere. Das erleichtert die 5-Elemente-Küche im Alltag ungemein.
Ich habe das Glück, dass meine Frau auch sehr gerne und gut kocht, sodass wir uns das aufteilen können. Wenn`s gut läuft, habe ich also eine Vorratsdose mit gekochtem Gemüse, Getreide und Eiweiß dabei. Und wenn`s mit der Organisation mal nicht geklappt hat, dann halte ich unterwegs möglichst früh Ausschau nach Möglichkeiten, an gekochtes Essen zu kommen. Reis und Gemüse gibt es mittlerweile an vielen Stellen, z. B. beim Türken mit Linsensuppe oder Falafel.
Da ist es wiederum meine innere Ausrichtung, die mir hilft – meistens – die richtigen Orte zu finden. Klappt das auch nicht, hab ich immer Frucht- und Eiweißriegel (aus Tofu/Seitan) und Reiswaffeln dabei, da gibt es im Bioladen eine große Auswahl.
„Ich organisiere mich.“
All das braucht erstmal Zeit. Im Kopf und konkret in der Organisation, ja. Aber es lohnt sich. Und irgendwann ist bei mir da einfach auch eine Routine reingekommen. Das hilft in engeren Zeiten. Und es ist ein fortwährender Prozess. Das heißt für mich: dran bleiben, dran bleiben, dran bleiben – Schritt für Schritt.
Steffi: Dazu brauche ich dann aber bestimmt viel Geduld, eine große Portion Durchhaltevermögen, Beharrlichkeit und auch Disziplin, oder? Eigenschaften, die in unserer (Leistungs-)Gesellschaft sehr gefragt sind und gut funktionieren, in der Ernährung aber kommen da viele Menschen an Ihre Grenzen. Kennst du das auch?
Suvan: Ja, das kenne ich natürlich auch und es gelingt mir ja auch nicht immer. Es geht ja nicht um Perfektion, sondern darum, dran zu bleiben, in kleinen, kontinuierlichen Schritten.
„Das ist ein Prozess, der immer weiter geht. Und da gibt es Aufs und Abs.“
Unsere Leistungsgesellschaft fordert die von dir genannten Eigenschaften wie Beharrlichkeit, Disziplin und Durchhaltevermögen von uns meistens, damit wir besser funktionieren, also eher im stresserzeugenden und krankmachenden Sinne. Wenn wir diese Eigenschaften jedoch für unser Wohl, unsere persönliche Entwicklung verwenden, gepaart mit Lockerheit, Freude und Neugier, dann ist das eine Form von Selbstfürsorge, die mich wieder mehr zu mir und meinen wahren Bedürfnissen führen kann.
„Es ist eine Form von Selbstfürsorge.“
Wir möchten heute am liebsten alles auf einmal und das am besten sofort. Aber so funktioniert das nach meiner Erfahrung nicht.
Wenn ich mich immer nur dem kurzfristigen Ziel, jetzt gerade zu satt werden, widme, dann verliere ich das langfristige Ziel, gesund werden bzw. zu bleiben, aus den Augen. Um mich dem langfristigen Ziel zu nähern, muss ich evtl. mal ein kurzfristiges Ziel opfern.
In meinem Alltag mache ich mir diese Dinge immer wieder bewusst.
Und ich diszipliniere mich meistens gerne, da ich es für mich tue, und ich beim Kochen, beim und nach dem Essen deutlich merke, wie gut es mir tut. Und wenn ich mich mal nicht aufraffen kann, dann mache ich mir mein langfristiges Ziel bewusst oder erinnere mich an ein leckeres 5-Elemente-Essen und wie ich mich danach gefühlt habe. Diesen Zustand möchte ich wieder haben und – zack – schon gehe ich etwas motivierter in die Küche und sitze kurze Zeit später wieder bei einem leckeren Essen. Das macht mich wirklich immer ein kleines Stück zufriedener und das merken sich mein Körper, mein Geist und meine Seele. Sogar beim Frühstück habe ich immer etwas im Kühlschrank, das ich nur aufwärmen muss.
Steffi: Ich bewundere es sehr, wie du deinen (Ernährungs-)Weg gehst. Kannst du uns kurz beschreiben, wie dein Weg begonnen hat?
Suvan: Alles fing mit dem Bioladen an. Ich habe mich irgendwann entschieden, dort und nur noch natürliche Nahrungsmittel einzukaufen und zu essen. Es gibt im Bioladen ja auch viel Information und gute Beratung.
„Eine chronische Darmerkrankung brachte mich dazu, innezuhalten und umzudenken.“
Dann schenkten mir Freunde einen 5-Elemente-Kochkurs, in dem ich sehr verwöhnt wurde und der mir wieder viel Energie gab. Hier bekam ich das erste Mal direkten Kontakt zu dieser Ernährung und konnte unmittelbar ihre Wirkung genießen. Eine Ernährungsberatung bei Sooni Kind in Köln brachte mich dann auf den längeren Weg.
Und dann hieß es: Kochen, Kochen, Kochen und Genießen, erstmal ohne mich mit der Theorie zu beschäftigen oder Kochbücher zu wälzen. Ich habe mir damals den Luxus gegönnt, mich für einen begrenzten Zeitraum nur darauf zu konzentrieren, habe viel ausprobiert, verschiedene Gemüse, Getreide und Eiweiß kennengelernt und hatte das Glück, dass mein Körper, meine Seele und mein Geist direkt so sehr in Resonanz mit der 5-Elemente-Ernährung gegangen sind. So hat mich eine chronische Darmerkrankung dazu gebracht, innezuhalten und umzudenken.
Als ich dann wieder ins Arbeitsleben eingestiegen bin, hatte ich eine neue gute Routine, von der ich bis heute profitiere. Natürlich gab es auch schwierige Momente, aber ich bin halt drangeblieben. Und gestärkt hat mich immer wieder der Gedanke, dass ich meine Heilung erfolgreich selbst in die Hand nehme.
Abschließend hier meine 9 Tipps, die euchhelfen können, einen Einstieg in die Umstellung zu finden:
1: Zeit zum Kochen: Einfach mal anfangen
Fang einfach mal an… Nimm deine Bedenken und die vielen Gründe, es nicht zu tun, mit in die Küche – sie schmelzen vielleicht beim Kochen und Essen dahin.
2: Zeit zum Kochen: Gönn dir einen Kochkurs
Ein 5-Elemente-Kochkurs kann ein echter Booster zum Einstieg sein (ich habe von einem Koch-Wochenende einige Monate gezehrt) und dir Sicherheit bei den Schneid- und Kochtechniken geben.
3: Zeit zum Kochen: Lass dich begleiten
Such dir eine gute 5-Elemente-Beraterin, die dich sieht und auf deinem individuellen Weg begleitet und unterstützt.
4: Zeit zum Kochen: Mach kleine Schritte
Fang mit einem kleinen Bereich an, z. B. dem Frühstück, und werde dort für dich zum Experten/zur Expertin. Finde darin eine Routine, die du dann Stück für Stück erweitern kannst.
5: Zeit zum Kochen: Sei gut zu dir selbst
Zwinge dich nicht, lade dich freundlich ein zu deinem neuen Weg und sei geduldig mit dir.
6: Zeit zum Kochen… in einer schönen Küche
Richte dich in deiner Küche so ein, dass du dich dort wirklich wohl fühlst und gerne aufhältst.
7: Zeit zum Kochen: Einfach und regelmäßig
Koche einfach, aber regelmäßig und am besten auch immer etwas mehr, sodass du immer was auf Vorrat hast.
8: Zeit zum Kochen: Übe Bewusstsein
Nimm bewusst wahr, wie du dich nach deinen gekochten Mahlzeiten fühlst, schreib es am Anfang vielleicht auf, und mach dir eine Lecker-Liste von den Gerichten, die dir besonders geschmeckt und gut getan haben.
9: Zeit zum Kochen: Finde dein Individuelles WARUM
Finde einen für dich wichtigen Grund, warum du die Ernährung umstellen möchtest und erinnere dich immer wieder daran.
Steffi: Vielen Dank, lieber Suvan, für dieses Interview.
Hast du, liebe Leserin und lieber Leser, eigene Erfahrungen, Anregungen oder auch Fragen?
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