Ja ja, das behaupten sie alle, die Gesundheitsapostel: Gesundes Essen ist sooooo lecker!
Gehörst du auch zu denen, die leicht genervt lächeln, wenn ihr Einwand, keinen Brei zu mögen, mit einem freudigen „Aber der ist doch supa läcka“ abgeschmettert wird?
Oder vielleicht bist du ja eine von denen, die ihn wirklich gerne mögen, aber deine Kinder verziehen das Gesicht?
Meine Erfahrung: Jeder Jeck isst und genießt anders!
Du magst vielleicht gerne Scharfes und dein Mann ist ein Süßer?
In der 5-Elemente-Ernährung spielen die Geschmäcker eine große Rolle. Dabei geht es nicht primär um den erhobenen Zeigefinger. Wichtiger und spannender ist es zu beobachten, was du magst und woher deine Vorlieben und Abneigungen kommen. Erst im letzten Schritt solltest du nach sinnvollen Alternativen suchen.
So haben Süßmäulchen oft ein „Loch in der Erde“. Statt Zucker wären Süßspeisen mit Reismalz eine Alternative. Denn einfach weglassen funktioniert nicht. Und wenn Du immer scharf essen willst, könnte das auf eine „Verspannung in der Leber“ hinweisen. Für dich dann besser mediterran als indisch, denn zu scharf könnte das verschlimmern.
Oft ist es auch die Konsistenz einer Speise, die sie für uns lecker macht – oder eben auch nicht. Lange war für mich der Brei am Morgen ein Muss in der 5-Elemente-Ernährung. Bis ich einen kleinen Jungen beriet, der ihn nicht mochte und stattdessen lieber gebratenen Reis mit Gemüse aß. Tolle Idee! Seither buche ich nur noch Hotels, in denen Engländer übernachten, denn deren Baked Beans passen prima in die 5-Elemente-Ernährung und schmecken auch schon am Morgen richtig läcka ?
Oft entspringen unsere Vorlieben einer guten Intuition, jedoch ist das leider nicht immer der Fall. Genauso oft mögen wir auch genau das besonders gerne, was uns überhaupt nicht guttut. Nicht selten sind es frühkindliche Prägungen, die uns leiten oder eben auch fehlleiten. Omas süßer Kakao, der uns als Kind getröstet hat, überhaupt Zucker, Milch, später dann vielleicht auch das Gläschen Wein, bei dem es meist nicht bleibt.
Lecker waren aber auch Omas Linsensuppe und Mutters Eintöpfe. Ich erinnere mich noch gerne an dieses wohlige Gefühl beim Mittagessen nach einem anstrengenden Schultag.
Denn lecker ist ja nicht nur das unmittelbare Geschmackserlebnis, sondern auch die dadurch ausgelösten Gefühle. Die Verbindung von Geschmack und Gefühl ist mir erst durch die 5- Elemente-Ernährung klar geworden. In der chinesischen Medizin und Ernährung spielen Gefühle nämlich eine wichtige Rolle!